Arbeiten - aber wie?
Jobgarantie im Fokus: arbeit plus Vorarlberg bei spannendem Austausch in Tirol
Vertreter:innen des arbeit plus Vorarlberg Netzwerks hatten kürzlich die Möglichkeit, an einer wichtigen Veranstaltung zum Thema Arbeitsmarktpolitik in Innsbruck teilzunehmen. Der Austausch fand am 1. Dezember 2025 im Rahmen der Reihe „Nur Utopien sind realistisch. Die Zukunft moderner Gesellschaften“ statt und widmete sich dem Konzept der Jobgarantie.
Eingeladen hatte der Verein Demokratie – Kultur – Dialog in Kooperation mit dem AMS-Tirol, dem Renner-Institut Tirol und dem ÖGB Tirol. Im Zentrum der Veranstaltung mit dem Titel „Arbeiten - aber wie?“ stand die gleichnamige Frage.
Kernpunkte der Debatte
Von allen Gesellschaftsmitgliedern ohne größeren Besitz wird verlangt, dass sie Erwerbsarbeit leisten. Dennoch bekommen sehr viele Menschen lange Zeit oder gar dauerhaft keinen Job und verlieren dadurch die soziale Teilhabe, welche die Erwerbsarbeit ermöglicht. Zugleich gibt es einen Bedarf an Arbeitsleistungen, der nicht gedeckt ist.
Die Diskussion konzentrierte sich darauf, wie eine öffentliche Jobgarantie diesen ungedeckten Bedarf und die Wünsche nach Arbeitsmöglichkeiten zusammenbringen könnte. Die Beiträge von Jörg Flecker (Uni Wien) und AMS Tirol Geschäftsführerin Sabine Platzer-Werlberger, moderiert von Alexandra Weiss, beleuchteten die positiven Aspekte einer solchen geförderten Beschäftigung.
Anhand einer Untersuchung über das Modellprojekt Arbeitsplatzgarantie Marienthal in Niederösterreich sowie internationaler Forschung konnte gezeigt werden, dass eine Jobgarantie für die Teilnehmenden nicht nur finanzielle Vorteile mit sich bringt, sondern auch Verbesserungen des Wohlbefindens, der sozialen Kontakte, des Selbstwerts und anderer Aspekte ermöglicht.
Strategische Überlegungen für Vorarlberg
Für Obmann und Vertreter des Vorstands, Harald Panzenböck und Geschäftsführerin Ulli Schmid-Santer von arbeit plus Vorarlberg diente der Abend zur Vernetzung und zum Weiterentwickeln von arbeitsmarktpolitischen Strategien. Intensiv wurden dabei folgende Fragen erörtert:
- Ist Langzeitarbeitslosigkeit mit all ihren negativen Folgen demnach keine Notwendigkeit, sondern eine politische Entscheidung, nämlich die Entscheidung, langzeitarbeitslose Personen nicht zu beschäftigen?
- Wie muss eine Jobgarantie angelegt sein, damit sie Langzeitarbeitslosigkeit abschafft und für die Teilnehmenden positive Wirkungen bringt?
Literatur-Tipp zur Vertiefung
„Mit einer Jobgarantie zum Recht auf gute Arbeit – Ansätze fortschrittlicher Arbeitsmarktpolitik in Österreich“. In dieser Publikation setzen sich Expert:innen wie Clara Moder (ehemalige Grundlagenarbeiterin von arbeit plus), Hannah Quinz, Simon Theurl, Dennis Tamesberger und Daniel Witzani-Haim detailliert mit dem Konzept einer öffentlichen Jobgarantie auseinander. Das Buch kann unter anderem beim ÖGB Verlag bestellt werden.


