Von Null auf Hundert


Anna, 44 Jahre, Mitarbeiterin Kaplan Bonetti Arbeitsprojekte

Anna war Pflegeassistentin und dann sieben Jahre lang „nur“ Hausfrau und Mutter. Nun wagte sie den Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit. In der Arbeitslosigkeit fühlte sie sich ausgegrenzt und als Außenseiterin, obwohl sie das nie von anderen gehört hatte. Arbeit hat für sie einen sehr hohen Stellenwert, ohne Arbeit fühlte sie sich minderwertig, ja sogar wertlos. Bei Kaplan Bonetti Arbeitsprojekte ist sie gleich mit einer Vollzeit-Beschäftigung eingestiegen – von null auf hundert Prozent. Emotional hat sich seither viel im positiven Sinn verändert: „Ich fühle mich nun in die Gesellschaft integriert und bin ein Teil von ihr. Außerhalb der Care-Arbeit bin ich nicht mehr nutzlos, ich kann etwas bewirken und werde als Arbeitnehmerin und Mensch mehr wertgeschätzt.“ Die regelmäßige tägliche Arbeit tut ihr gut, auch wenn es eine tägliche Herausforderung ist, Beruf, Haushalt und Familie unter einen Hut zu bringen – „Es ist mit viel Arbeit verbunden, aber es freuen sich alle mit mir und es geht ihnen gut damit, dass ich wieder arbeite.“

Anna fühlt sich sichtlich wohl an ihrem Arbeitsplatz. „Ich arbeite mit Leidenschaft und Liebe - richtig oder gar nicht.“ Ihre Selbstzweifel sind noch da und belasten die Wiedereinsteigerin, auch wenn sie sich und allen anderen täglich beweist, dass sie gerne und gut arbeiten kann. Ihr Ziel ist eine Arbeit am ersten Arbeitsmarkt, ihre Sorge, dass es „nur“ für den zweiten Arbeitsmarkt reicht.


Arbeit gegen Arbeitslosigkeit

  • In der Arbeitslosigkeit fühlte ich mich ausgegrenzt und wertlos. Nun habe ich wieder gemerkt, dass ich arbeiten kann.
  • Ohne Arbeit hatte ich wenig soziale Kontakte, wenig Selbstvertrauen und wenig Selbstbewusstsein. Seit ich hier mitarbeite treffe ich täglich viele Menschen und fühle mich anerkannt und wertgeschätzt.
  • Arbeit ist mir wichtig, bietet finanzielle Absicherung und soziale Kontakte. Wenn ich arbeitslos bin, falle ich in ein tiefes Loch.
  • Ich fühle mich wirklich wohl, im Team, mit den Vorgesetzten – es sind tolle Vorgesetzte – darum geht es mir jetzt auch gut.


Matthias Hafner, Arbeitsanleiter, Kaplan Bonetti Arbeitsprojekte

„Mich erschreckt immer wieder, welch hohen Stellenwert Erwerbstätigkeit hat. Wir identifizieren uns über die Arbeit, dabei geht der Mensch oft als Individuum verloren. 

Anna war zu Beginn sehr introvertiert, ist ihrem neuen Umfeld ängstlich entgegengetreten. Nun blüht sie auf, hat sich super ins Team integriert, wurde sehr gut aufgenommen und ist fröhlich. Sie liefert hochwertige Arbeit und ich möchte sie nicht mehr missen. Ich bin stolz auf sie.

Es braucht den zweiten Arbeitsmarkt, um auf die individuellen Bedürfnisse eingehen zu können. Wir haben ganz viele verborgene Talente hier schlummern, von denen Unternehmen und die Gesellschaft sehr profitieren könnten – man müsste sie aber individuell fördern.