Wendepunkte in 40 Jahren österreichischer Sozial- und Arbeitsmarktpolitik
2025 feiert arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich sein 40-jähriges Bestehen. Ganz unter dem Motto „Aus der Vergangenheit lernen, Zukunft gestalten“ fand daher am 02.10.2025 ein digitales Innovation Lab mit dem Titel „Wendepunkte in 40 Jahren österreichischer Sozial- und Arbeitsmarktpolitik“ statt. Ziel war, nicht zuletzt anlässlich des 40. Geburtstags von arbeit plus aus der Vergangenheit lernen, Zukunft gestalten
In einem online Innovation Lab wollten wir aus der Vergangenheit lernen, Zukunft gestalten, auf die Wendepunkte in 40 Jahren österreichischen Sozial- und Arbeitsmarktpolitik schauen und diese mit Hinblick auf die Zukunft diskutieren: Wann gab es spannende Chancen? Was davon sollen wir wieder aufgreifen und in die Zukunft tragen? Inwiefern haben sich aber auch die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialstaatlichen Rahmenbedingungen geändert und wie können wir diesen Veränderungen begegnen?
Josef Weidenholzer (ehemaliger EU Politiker, Professor für Gesellschaft und Sozialpolitik und ehem. Präsident Volkshilfe Österreich) und Sabine Hafner (ehem. Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz) lieferten dazu wertvolle Inputs und Impulse.
Hier einige Impulse aus Diskussionen in Kleingruppen, in denen die Ansätze aus der Vergangenheit aufgegriffen und besprochen wurden (Nachlese Innovation Lab: Wendepunkte in 40 Jahren österreichischer Sozial- und Arbeitsmarktpolitik - arbeit plus)
In der Arbeitsmarktpolitik:
- Wieder Spielräume zum Vordenken und Ausprobieren, für Innovation und experimentelle Arbeitsmarktpolitik schaffen – Scheitern muss erlaubt sein, denn so ergeben sich Möglichkeiten zur Weiterentwicklung
- Regionalpolitik (wieder) systematisch mit Arbeitsmarktpolitik verbinden, z.B. durch Dienstleistungszentren
- Bestimmte Zielgruppen weiterhin besonders im Blick haben und gezielte Maßnahmen weiterentwickeln: junge Menschen, Ältere, Frauen, Migrant:innen…
- Das Bildungssystem an die neuen Anforderungen anpassen
- Eine neue Definition von Arbeitsmarkterfolg etablieren – nicht nur die Integration, sondern auch weitere Kriterien wie Stabilisierung müssen mitgedacht werden
- Soziale und Arbeitsmarktdienstleistungen als Daseinsvorsorge anerkennen und divers halten
Im gesellschaftlichen Diskurs:
- Nicht nur optimistisch bleiben, sondern auch Optimismus verbreiten
- Mediale Verbreitung von positiven Botschaften und Erfolgsgeschichten – Was haben wir geschafft in gemeinnützigen Sozialen Unternehmen?
- Gesellschaftliche Narrative beeinflussen und soziales Handeln und Empathie positiv konnotieren und verhindern, dass benachteiligte Menschen als Sündenböcke genutzt werden
- Zusammenhänge aufzeigen: Was hat Arbeitsmarktpolitik mit Regionalpolitik und anderen Ressorts zu tun?
- Neben dem sozialen auch den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Mehrwert von sozialem Handeln deutlich machen
- Ein positives Narrativ schaffen – statt Begrifflichkeiten wie „NGO“ oder „NPO“, die ein „Non“ im Namen hat, positive Begriffe wie „Sozial“ und „Gemeinnützig“ verwenden
Im Netzwerk von arbeit plus:
- Entwicklungen der Vergangenheit analysieren und reflektieren
- Auf digitale und ökologische Herausforderungen aktiv reagieren und sie als Chance nutzen
- Den Generationenwechsel in Sozialen Unternehmen aktiv gestalten
- Sich vernetzen und breite Allianzen aufbauen
- Laut sein und Lobbying intensivieren